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Frostschäden im Getreide

Aus vielen Regionen Mittel- und Norddeutschland (selbst aus der Köln-Aachener Bucht) häufen sich die Anfragen, was mit dem Getreide los ist. Vor allem vor dem 25.09. gesäte Weizen- und Triticale-Bestände gehen ins Lager. Beim Aufschneiden der Halme fällt auf, dass die unteren Internodien braun werden und absterben. Der Vegetationskegel (= Ähre) ist matschig weiß und ohne Kontur bzw. inzwischen schon verbräunt. Ursache war der Frost.

Davon betroffen sind vor allem weit entwickelte Bestände, die schon schossen, vor allem im Überlappungsbereiche der Vorgewänden und wo mehr Stickstoff zur Verfügung stand.  Meist sind die Haupttriebe und die Nebentriebe erster Ordnung geschädigt.

Viele Flächen oder zumindest Teilbereiche müssen umgebrochen werden. Da die Entwicklung so weit vorangeschritten ist (EC 31 bis 32 oder auch weiter), ist nicht damit zu rechnen, dass das Getreide den Verlust der Triebe über die Bestockung noch kompensieren kann.

Zur Beurteilung müssen alle Triebe einer Pflanze kontrolliert werden. Bleiben rechnerisch nur noch 100 Triebe/m² mit intaktem Vegetationskegel übrig, kann bei einem Einzelährenertrag von 1,5 bis 2 g je Ähre nur noch mit 15 bis 20 dt/ha Ertrags gerechnet werden.

In Beständen, die wenigstens 250 bis 300 Ähren erwarten lassen, kann Vitalität der Seitentriebe durch eine Blattdüngung mit

40 l AHL + P-haltigen Blattdünger

+ Mn-Chelat + 250 g CCC

+ 0,5 l/ha Eisen-Chelat + 0,5 l/ha Zn-Chelat

+ 100 g Azoxystrobin

unterstützt werden.

Bilder zu abgestorbenen Vegetationskegeln siehe PDF-Datei.