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Schädlingszuflug im Raps im Auge behalten

Der erste Raps ist aufgelaufen. Deshalb sollten umgehend Gelbschalen zur Kontrolle des Zufluges der Herbstschädlinge aufgestellt werden. Aufgrund der hohen Temperaturen zu Beginn dieser Woche ist mit einer erhöhten Schädlingsaktivität zu rechnen. Insbesondere bei trockenheitsbedingt zögerlichem Wuchs des Rapses können Erdflöhe & Co. in kurzer Zeit großen Schaden anrichten. Da der Rapserdfloh im Gegensatz zum Rapsglanzkäfer nicht auf die gelbe Farbe der Fangschalen reagiert, handelt es sich in der Regel um „Zufallsfänge“, wenn in der Gelbschale Rapserdflöhe gefunden werden. Deshalb bietet es sich an die Schalen mindestens bis zur Hälfte einzugraben, um den Fangerfolg zu erhöhen. Nach dem Erstauftreten benötigt das Erdflohweibchen ca. 10 -12 Tage bis sie mit der Eiablage beginnt. Vorausgesetzt der Reifungsfraß erfolgte schon an Ausfallraps oder Zwischenfrüchte. Der Erdfloh schädigt zunächst über den charakteristischen Lochfraß der adulten Käfer an den jungen Rapsblättern, später durch den Larvenfraß in den Blattstielen. Die Kleine Kohlfliege ist ebenfalls in den Gelbschalen zu finden. Allerdings ist eine Bekämpfung nach der Saat nicht mehr möglich. Die Lumiposa-Beize sowie der Vorsaateinsatz von Kalkstickstoff können in Befallslagen Milderung bringen. Von den überdurchschnittlichen Temperaturen des Jahres profitieren am stärksten die Schädlinge, die mehrere Generationen pro Jahr ausbilden. Dazu zählen vor allem Blattläuse, aber auch Rübsenblattwespen und Kohlmotten. Wie in diesem Jahr auch in anderen Kulturen zu beobachten, werden die Blattläuse durch die ebenfalls aktiven Gegenspieler in Schach gehalten. Gleiches ist derzeit auch im Raps zu beobachten. Im Ausfallraps sind zwar regelmäßig Kolonien zu finden, allerdings auch ein hoher Anteil mumifizierter Individuen, was für eine hohe Nützlingsaktivität spricht. Abzuwarten bleibt, wie hoch das Schadausmaß durch den Fraß der Raupen von Rübsenblattwespen (braun-schwarz) und Kohlmotten (grün) sein. Beide Arten dürften dieses Jahr ihre Generationenabfolge beschleunigt haben und dürften verstärkt auftreten. In einigen Ausfallrapsbeständen waren diese Schädlinge bereits zu finden. Wie die Blattläuse halten sich die Raupen bevorzugt an der Unterseite der Blätter auf. Weder Motten noch Raupen werden in der Gelbschale erfasst.