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Ramularia in der Gerste

Erste Ramularia-Symptome traten nach Ostern im Südwesten Deutschland und am letzten Aprilwochenende auch im Osten (Raum Aschersleben) auf. Bedingungen für die Ausbreitung der Krankheit sind in den nächsten Tagen nahezu optimal. Eine sichere Bekämpfung kann in den nächsten Tagen nur protektiv mit Chlothalonil (Bravo (Restbestände), Balear (Österreich) oder Amistar Opti (Azoxystrobin + Chlorthalonil) erfolgen, bevor sich der Erreger auf den oberen Blattetagen festgesetzt hat.

Verbreitung von Ramularia mit dem Saatgut?

Auf dem Wintergerstenschlag (Hybridgersten-Vermehrung) in der Nähe von Aschersleben stand seit 30 Jahren weder Winter- noch Sommergerste. Auch nicht auf Nachbarschlägen im Umkreis von 2 km. Somit kann die Ramularia mit dem Saatgut importiert worden sein. Wenn das der Hauptweg für die Fernübertragung von Ramularia ist, wird auch klar, warum sich die Resistenz gegen    Carboxamide so schnell aufgebaut hat und auch auf Standorten zu beobachten war, wo in der Gerste vorher noch nie Carboxamide gespritzt wurde.

Ein 2. Feststellung ist besorgniserregend: Das spontane Auftreten auf F – 3 ohne Symptome auf unteren Blättern. Das ist nur dadurch zu erklären, dass Ramularia vom Saatgut aus in der Pflanze systemisch nach oben wächst. Damit ist eine Bekämpfung des Erregers auf der befallenen Pflanze nicht mehr möglich, Es kann nur noch verhindert werden, dass sich die Krankheit auf Nachbarpflanzen ausbreitet.